Beschluss: Abstimmungsergebnis:

Abstimmung: Ja: 4, Nein: 0, Anwesend: 4

GUTACHTEN:

 

Der vorgeschlagene, viergeschossige, Bebauungsvorschlag an der Nordwestecke des ehemaligen Brauhausgeländes kann städtebaulich überzeugen. Der in zwei Baukörpern gegliederte Entwurf wird gegenüber dem östlich angrenzenden Altbau in seiner Bauflucht deutlich zurück genommen. Neben dem angemessen entstehenden Vorplatz an der Beethovenstraße wird damit die Dominanz des historischen Gebäudes im Straßenraum nicht gemindert. Der neue Baukörper vermittelt vielmehr in der Höhenentwicklung zum westlich angrenzenden, dreigeschossigen Stadtvillenbestand. Das Konzept ist, wie im Bebauungsplan vorgesehen, auf zwei Baufelder verteilt. Der eingefügte Zwischenbau verbindet die beiden Häuser sinnfällig und bildet eine großzügig dimensionierte Gebäudefuge aus.

 

Die Gestaltung der Fassaden kann hingegen nicht überzeugen. Der Kopfbau setzt sich mit Walmdach und Sichtziegelfassade zu deutlich vom Nachbarhaus ab. Insbesondere die Halbrundbogenfenster und die kleinteiligen Lochfenster wirken deplatziert. Der im Plan sichtbare Sockel wird nicht als solcher wahrgenommen, da die großen Fenster seine Wirkung wieder aufheben. Wenn es nicht gelingt, die Verglasungsflächen im Erdgeschoss entscheidend zu verkleinern, macht die Ausbildung eines Sockels keinen Sinn. Vielmehr sollte dann überlegt werden, ob das Gebäude nicht besser „auf dem Boden“ stehen sollte, wie in der Perspektive angedeutet.

 

Das Material Sichtziegel existiert zwar an wenigen Gebäuden in der Stadt, erscheint aber im unmittelbaren Kontext mit dem Altbau nicht als die richtige Wahl. Wünschenswert ist ein Putzbau mit Lochfassade, wie ansonsten in der Gegend üblich, bzw. im südlich anschließenden Hotelbau vorgeschlagen. Die Gestaltung des Zwischenbaus sollte mittels großflächiger Verglasung gelöst werden.

 

Eine Verbesserung der Tiefgaragenzufahrt im südlichen Bereich wäre wünschenswert. Als Anregung empfiehlt der Gestaltungsbeirat die Untersuchung einer Überbauung in einem Massenmodell unter Berücksichtigung der Abstandsfläche zum Brauhaus.

 

Die kleinteiligen Vor- und Grünflächen am Hotel sind leider wenig „städtisch“ geprägt und sollten großzügiger auf den öffentlichen Stadtraum bezogen werden.

 

Um Wiedervorlage wird gebeten.