Beschluss: zur Kenntnis genommen

Oberbürgermeister Kiechle stellt fest, dass sich die spannende Frage stellen wird, ob und wenn ja, unter welchen Bedingungen die Allgäuer Festwoche 2022 durchgeführt werden könne. Mit dieser Problematik stehe man in Kempten nicht alleine da. Die Entscheidung werde schwierig werden, da sie frühzeitig getroffen werden müsse. Spätestens März/April müsse die Entscheidung fallen.

 

Bürgermeister Knoll geht auf das Schreiben ein, dass die Werkausschuss-Mitglieder von den 5 größeren Wirten der Festwoche bekommen haben. In diesem Brief würden die Wirte bis Ende März eine Entscheidung fordern, um Planungssicherheit zu erhalten. Im Schreiben seien Themen wie 2G oder 3G auf dem gesamten Gelände, keine Maskenpflicht in der Gastronomie sowie keine Sperrstunde um 22:00 Uhr aufgeführt. Da er selber lange Gastronom gewesen sei, könne er die Wirte verstehen. Der nächste Werkausschuss sei Ende März und bis dahin sollten wir das wissen. Er schlägt vor, eine Art Workshop unter der Leitung von Herrn Oberbürgermeister mit den Gastronomen, einem Vertreter aus jeder Fraktion, dem Festwochenbeauftragten, dem Tourismusbeauftragten sowie Frau Dufner durchzuführen, um einen gemeinsamen Weg zu finden.

 

Oberbürgermeister Kiechle erklärt, dass wir zunächst maßgeblich davon abhängig seien, wie die Infektionslage und die Infektionsschutz-Verordnungen aussehen. Das Kernproblem sei natürlich die Frage der Wirtschaftlichkeit. Ein halb volles Bierzelt führe nicht zu wirtschaftlichen Voraussetzungen. Momentan sei die Problematik noch nicht klärbar. Insofern nütze der Workshop jetzt noch nichts. In einen Austausch mit den Wirten könne man jedoch gerne gehen.

 

Stadtrat Berchtold spricht sich dafür aus, optimistisch zu planen und von einer vollen Festwoche sowie einem vollen Festzelt auszugehen, solange nichts Negatives vorliege. Die Menschen würden ein wenig Optimismus brauchen. Die im Brief angesprochenen Dinge seien alle leistbar und lösbar. Wenn irgendetwas komme, könne man die Festwoche immer noch kurzfristig absagen. Er gehe aber davon aus, dass die Festwoche stattfinde.

 

Stadtrat Saukel hält es für wichtig, dass wir die Festwoche durchführen können. Entscheidend sei aber, dass die Festwoche nur ohne 2G-, 3G-Regelung oder Maskenpflicht durchgeführt werden könne. Zur Durchführung müsse eine normale Festwoche möglich sein. Er verstehe aber auch, dass die Wirte Planungssicherheit brauchen. Für uns sei wichtig, dass der Termin über die Entscheidung so weit wie möglich nach hinten hinausgezögert werde. Er befürwortet, gemeinsam mit den Wirten zu besprechen, bis spätestens wann die Entscheidung fallen muss. Man solle nicht den Fehler machen, zu früh abzusagen.

 

Geschäftsführerin Dufner versteht den Wunsch, den Absagetermin so lange wie möglich hinauszuzögern. Tatsächlich sehe es so aus, dass wir Ende März/Anfang April Verträge schließen müssten, auch mit Dienstleistern im Bereich Zeltbau, Messebau, Sicherheitsdienst etc. Wenn man die Festwoche danach absage, komme man nicht mehr unbedarft aus diesen Verträgen raus, was eine Absage teuer mache. Der Wunsch der Wirte nach Planungssicherheit sei völlig verständlich. Auch wir als Veranstalter bräuchten für vieles Vorlauf. Sie verweist z. B. auf die Problematik der Personalplanung. Man stehe zwischen den Stühlen. Auf der einen Seite habe man die Planungssicherheit nicht und auf der anderen Seite könne man, je länger man die Entscheidung hinausziehe, umso weniger machen. Die Abwägung sei tatsächlich schwierig und müsse gemeinsam, auch mit den Wirten und Ausstellern, getroffen werden. Dennoch seien wir zuversichtlich, hoffen dass die Festwoche stattfinden könne und befinden uns aktuell voll in der Planung.

 

Stadtrat Hartmann führt aus, dass so ein Fest auch möglich sein müsse, solange z. B. Fußballstadien besucht werden können. Selbst wenn es für das Fest Einschränkungen geben würde, dann müsse man das hinbekommen und habe dann statt einer 100 %igen Auslastung eine 80 %ige Auslastung. Eine 80 %ige Auslastung müsse auch mit den Wirten trotzdem funktionieren. Dass man nicht an der letzten Festwoche anknüpfen könne sei allen bewusst. Viele Jahre sei das Motto gewesen „höher – schneller – weiter“. Davon müsse man wegkommen und jetzt langsam wieder nach oben starten.

 

Bürgermeisterin Groll betont, dass sich alle wünschen zur Normalität zurückzukommen. Wie zuvor wird es dabei jedoch nicht sein. Wichtig sei, einen realistischen Ansatz zu haben. Sofort wieder voll zu starten, werde nicht funktionieren. Sie warnt davor, zu sagen, dass wir eine Festwoche wie zuvor veranstalten, da dies nicht funktionieren werde.

 

Stadträtin Vornberger sieht es eher positiv, im Bezug auf die Lage der vergangenen Sommer. Man hoffe, dass die Situation im März/April in eine endemische Lage übergehe. Viel Möglichkeit die Entscheidung zu verschieben, sehe sie nicht.

 

Oberbürgermeister Kiechle erklärt abschließend, dass wir in unseren Aussagen nach außen Optimismus bräuchten, da die vergangenen zwei Jahre eine Wirkung in der Gesellschaft hinterlassen hätten. Man müsse wegkommen von diesem Zahlenspiel. Eine gute Festwoche müsse nicht die sein, die neue Rekorde schaffe. Vielleicht müsse man insgesamt lernen wieder etwas zu reduzieren und zu hinterfragen. Entscheidend werde die wirtschaftliche Darstellbarkeit sein, aber nicht die großen Fallzahlen. Insgesamt würden wir optimistisch in die Werkausschuss-Sitzung Ende März gehen.