Sitzung: 27.03.2019 2019/GB/020
Beschluss: Abstimmungsergebnis:
Abstimmung: Ja: 4, Nein: 0, Anwesend: 4
Gutachten:
Die Planung für das neue Schulgebäude auf dem Schulcampus an der
Wiesstraße ist schon durch etliche Planungsgremien und behördliche Abstimmungen
bis zur Eingabereife entwickelt. Der Gestaltungsbeirat nimmt die Planung in
Kenntnis, verweist aber aufgrund der engen terminlichen Festsetzungen die
Planungsverantwortung zurück an die Architekten.
Grundsätzlich, das muss hier attestiert werden, ist es bedauerlich, dass
aufgrund von Sachzwängen, die sich aus dem Programm und der Außenraumnutzung
ergeben, der Neubau auf die gestalterischen Besonderheiten der bestehenden
Schulbauten – die ein wirklich außergewöhnliches Bauensemble bilden – nicht
adäquat reagiert.
Zur Auswahl stehen verschiedenen Materialien, der Beirat empfiehlt mit
dem ortstypischen Klinkermaterial eine Minimalannäherung an den Bestand zu
erzielen.
Darüber hinaus wird noch angesprochen und als eine mögliche
Mindestkorrektur der bestehenden Planung angesehen:
- eine deutliche Ausbildung
der Dachkante (angeglichen an die Ausführungen bei den Bestandsbauten
- eine Überarbeitung der
Eingangssituation, die sich in dem Verbindungsbau zum Bestand befindet
- eine Überarbeitung der
Freianlagen, die statt einer regelhaften Anreihung neuer Pflanzungen großmaßstäbliche Einzelbäume
parkähnlich angelegt vorsehen sollte (Fliessraum,
lockere Baupflanzungen s. Bestand!)
- eine Verlagerung der
Einfahrtsrampe, die statt parallel zur Straße
senkrecht in die Straße mündet,
sollte geprüft werden
- der Sonnenschutz ist zu
klären
- die leichte Varianz in der
Fenstereinteilung / -gliederung an den Längsseiten des Gebäudes erklärt sich nicht aus den Grundrissen; die
spielerische Note ist zu harmlos und
sollte auch nicht als Vermittlungsgeste zum Bestand eingesetzt werden
Minimale Empfehlungen zur Umsetzung des neu geplanten Schulgebäudes –
dass hier eine Chance nicht genutzt wird, um ein schönes Schulmilieu adäquat zu
ergänzen, ist wirklich sehr schade und der Gestaltungsbeirat bedauert diesen
Verlust an Sensibilität. Es ist zum Nachteil einer Baukultur, die sich über die
bestehenden Bauten und dem parkähnliche Außenraum auszeichnet.