Sitzung: 26.06.2018 2018/GB/015
Beschluss: Abstimmungsergebnis:
Abstimmung: Ja: 4, Nein: 0, Anwesend: 4
GUTACHTEN:
Die vorgeschlagene Überbauung eines vorhandenen Parkplatzes am südlichen Ende der Alpenstraße mit einem Apartmentgebäude wird grundsätzlich gutgeheißen und begrüßt. Das Grundstück stellt jedoch mit seinen schwierigen Rahmenbedingungen eine große Herausforderung an die Planung dar. Es birgt eine Reihe von Problemen in sich, die im Weiteren zu klären sind.
An erster Stelle ist die vorhandene, zu erhaltende Trafostation zu nennen. Sie prägt straßenseitig das Erscheinungsbild negativ. Durch ihre Lage wird der Neubau in den Rückraum gedrängt. Somit ergibt sich eine städtebaulich unbefriedigende Situation mit Hinterhofcharakter. Es wird empfohlen, das technische Bauwerk gestalterisch aufzuwerten und das Entreé insgesamt adressbildend zu entwickeln. Die aufgezeigte Bepflanzung kann nicht überzeugen. Zur besseren Beurteilung sollte eine Ansicht von der Alpenstraße diese Gesamtsituation aufzeigen.
Ein weiteres zentrales Problem liegt in der Parkierungssituation. Da die unterschiedlichen Stellplatzschlüssel von Studentenapartments, Boarding House und Studentenwohnheim jeweils voneinander abweichen, sollte für die weitere Planung eindeutig geklärt werden, welche Belegungsform angestrebt wird. Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass im Umfeld ein hoher Parkierungsbedarf besteht und ein Teil der in der Großgarage nachgewiesenen Stellplätze fremdvermietet werden soll. Diese Gesamtbetrachtung wirft die Frage auf, ob die Garage nicht eventuell durch eine Untergeschossebene erweitert werden müsste. In diesem Zusammenhang sollte untersucht werden, ob die Zu-und Abfahrt gebündelt und optimiert angeordnet werden könnten. Die Anzahl der Fahrradstellplätze wird als zu gering erachtet. Darüber hinaus ist ihre Lage zu überprüfen.
Das aufgeständerte Gebäude fügt sich hinsichtlich des Maßes der baulichen Nutzung in die Umgebung ein. Die Abstandsflächen müssen noch nachgewiesen werden. Zur besseren Belichtung sollten die Schotten der Loggien auf der Nordseite entfallen. Die Mittelflure erscheinen sehr schmal. Wünschenswert wären eine zusätzliche Aufweitung der Flure durch Verzicht auf jeweils ein Apartment pro Geschoss sowie ein Gemeinschaftsraum auf einer der beiden Ebenen. Die Fluchtwege sind zu präzisieren. Ein dauerhaftes Überleben der Bäume im 1.OG über der Fahrgasse wird angezweifelt. Das Flachdach sollte als Dachgarten für die Bewohnerschaft nutzbar sein. Somit könnte das Grünflächendefizit zumindest teilweise kompensiert werden.
Die Weiterentwicklung des überaus spannenden Projekts sollte dem Gestaltungsbeirat nochmals vorgelegt werden.