GUTACHTEN:

 

Aufgrund der großen Bedeutung an einem wichtigen Innenstadtknotenpunkt wird das Vorhaben zu einem sehr frühen Zeitpunkt im Gestaltungsbeirat zur grundsätzlichen Vorabstimmung behandelt.

 

Die städtebaulich bedeutende Stelle an der Ecke Kotterner– /Storchenstraße wird neu bebaut, das bestehende Gebäude soll abgebrochen werden. Der Entwurf orientiert sich an den Baugrenzen des Bebauungsplans und schlägt eine durchgehend viergeschossige, winkelartige Bebauung mit zusätzlichem Staffelgeschoss vor. Die Baumassenverteilung ist gelungen und besetzt die Ecke mit gut proportionierter Maßstäblichkeit.

 

Die zwischen Massenmodell und Zeichnungen bestehenden Differenzen sollten zugunsten einer ruhigen Abschlusslösung an der Scheibenstraße bereinigt werden. Die in die Storchenstraße verlegte Hotelzufahrt mit relativ verstecktem Eingang wird kritisch hinterfragt, sowohl was die Lage, als auch die Ausprägung betrifft. Der Nachweis einer funktionstüchtigen Hotelvorfahrt mit Fahrerschließung wird in der Storchenstraße leider nicht aufgezeigt.

 

Die angebotenen Fassaden können nicht überzeugen. An dieser markanten Stelle des Stadtraums sollte eine `städtische´ Fassade entwickelt werden, die unaufgeregt und ruhig in den Außenraum wirkt. Vorbild sollte eher das gegenüberliegende Haus aus der Jahrhundertwende sein, denn die, ansonsten sehr heterogene, Nachbarschaft. Bedauert wird, dass im Erdgeschoss die Arkade des südlich angrenzenden Gebäudes nicht weitergeführt wird. Dies könnte, insbesondere für die vorgesehene Geschäftsnutzung im Erdgeschoss, ein gestalterischer und funktionaler Gewinn werden.

 

Wegen der städtebaulichen Bedeutung wird eine Wiedervorlage des überarbeiteten Entwurfs im Gestaltungsbeirat gewünscht.