Sitzung: 26.06.2018 2018/GB/015
Beschluss: Abstimmungsergebnis:
Abstimmung: Ja: 4, Nein: 0, Anwesend: 4
GUTACHTEN:
Die Ansiedelung des Unternehmens ist im Interesse der Stadt, die dafür eine Erweiterung des Gewerbegebietes östlich der Kaufbeurer Straße beschlossen hat. Die Architekten stellen die Planung vor, die in engem Abstimmungsprozess mit der Stadt Kempten zum aktuellen Ausarbeitungsstand geführt hat: ein großer dreigeteilter Industriebau, mit der Option, die Flächen um ein Drittel Richtung Osten zu erweitern.
Die Mitglieder des Beirats waren vor Ort und betonen ausdrücklich, dass es sich um ein außergewöhnlich schönes Grundstück handelt. Die Planer werden gebeten zu erläutern, wie sie es mit dem Landschaftsbild und den Grünflächen der Umgebung halten wollen. Dabei wird auch die neue Hochspannungsleitung thematisiert, die bei der Planung der Außenanlagen bedacht werden muss. Wichtig auch der Hinweis, dass die Entwässerung der Dachflächen zwingend über eine Versickerung auf dem Grundstück sichergestellt sein muss und dafür noch keinen Lösungsvorschlag vorliegt.
Deutlich wird, dass es dem Projektentwurf gelungen ist, bei allen am Prozess Beteiligten ein großes Interesse und eine hohe Identifikation mit dem Vorschlag zu wecken.
Aus fachlicher Sicht erschließt es sich für
die Mitglieder des Beirates nicht ohne weiteres, warum
-
die
Lagerhalle, eine Stahlkonstruktion, mit Holz verkleidet werden soll – flächig,
ohne Rhythmus über annähernd 100 m!
-
das
4-geschossige Bürogebäude, eine Holzverbund-Konstruktion, eine
Stahl-Glas-Fassade tragen wird;
-
die
Lagerhalle einen kleinen Höhenversatz zur angrenzenden Halle für die
Anlieferung hat;
-
ein
Schaufenster zwischen Lagerhallen und Bürohaus eingeführt wird;
-
ein
immerhin 20 Meter hohes Bürogebäude mit innenliegenden Lichthöfen – teils
überdacht, teils nicht - in der schönen, offenen Landschaft die beste Wahl, der
richtige Bautyp für Büroarbeitsplätze an diesem Ort sein soll.
Aus Sicht des Beirates sind die an diesem Ort die zu erzielenden Gestaltqualitäten für den Gewerbebau eines Präzisionsunternehmens noch nicht ausgeschöpft. Die einfache Addition unterschiedlicher Bauteile ist eine mögliche, in Gewerbegebieten durchaus übliche Antwort. Interessantere Varianten für diese Bauaufgabe an der Verbindungsstraße nach Leubas liefert etwa die jüngere Baugeschichte. Die Intention, den Werkstoff Holz einzusetzen, ist wiederum begrüßenswert, das Bauvorhaben hat das Potenzial, eine beispielgebende Entwicklung im Gewerbebau zu befördern.
Die Kollegen sollten die o.g. Hinweise in der weiteren Planung berücksichtigen.